Welche Therapien gibt es?
Zunächst kann zwischen einer ambulanten und einer stationären Therapie entschieden werden. In beiden Bereichen finden sich verschiedene Therapiemöglichkeiten, von denen einige speziell für die Behandlung von Borderline entwickelt wurden.
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)
Die DBT wurde als störungsspezifisches Konzept zur Behandlung von chronisch suizidalen Betroffenen entwickelt. Die Basis der DBT stellt die kognitive Verhaltenstherapie dar. Die wesentlichsten Unterschiede zur herkömmlichen kognitiven Therapie sind die Betonung von Akzeptanz und Validierung eines momentan auftretenden Verhaltens, die schwerpunktmäßige Behandlung von Verhaltensweisen, welche die Therapie gefährden, die Betonung der Wichtigkeit der therapeutischen Beziehung und die Betonung von dialektischen Prozessen.
Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)
Die MBT zählt zu den psychoanalytischen Therapieformen und das Ziel ist die Verbesserung der Mentalisierungsfähigkeit. Als Mentalisieren wird die Fähigkeit bezeichnet, das eigene Verhalten oder das Verhalten anderer Menschen zu interpretieren. Dabei werden die eigenen Vorstellungen, über die Beweggründe, Gefühle und Absichten des Verhaltens des Gegenübers mit einbezogen. Während der Therapie wird erarbeitet, wie sehr die Vergangenheit den Menschen in seinem aktuellen Leben und Erleben beeinflusst. Therapeut*innen bieten ein Beziehungsangebot, das auch eine intensive Bindung beinhaltet, sodass der Mensch in seinem Bindungssystem stark aktiviert wird.
Übertragungsfokussierte Therapie (TFP)
Die TFP ist eine tiefenpsychologische bzw. analytische Therapieform, welche die Beziehung eines Menschen zu einem anderen sowohl theoretisch, als auch in der Persönlichkeitsorganisation betrachtet. In dieser Therapie bieten Therapeut*innen die Möglichkeit der Übertragung an, indem sie in die Rolle des „Täters“ schlüpfen und somit dem Menschen im Hier und Jetzt die Möglichkeit bieten, die Situation zu erkennen und sie noch einmal zu durchleben. Hintergrund ist hier, dass sich der Mensch die Abwehrmechanismen, die er aus dieser auslösenden Situation ins Hier und Jetzt mitgenommen hat, erkennt und diese verändern oder im besten Fall sogar löschen kann.
Schematherapie
Die Schematherapie zählt zu den kognitiven Verhaltenstherapien und ist ein emotions- und erlebnisfokussierendes Verfahren. Ihr liegt die Theorie zugrunde, dass alle Menschen zur Befriedigung ihrer seelischen Grundbedürfnisse und um andere Menschen zu steuern, erlernte Grundschemata in sich haben. Persönlichkeitsstörungen werden als Folge kindlicher Beziehungserfahrungen (z.B. Vernachlässigung, Ablehnung, Beschämung) aufgefasst, die sich als negative „Schemata“ in die neuronale Struktur des Menschen „eingebrannt“ haben.
Weitere Therapien
- Gesprächstherapie nach Carl Rogers
- Körpertherapie
- Arbeit mit dem Inneren Kind
- Traumatherapie
- Ego-State-Therapie